Aktuelle Meldungen

Teilhabe von Sinti und Roma

Antiziganismusprävention in der schulischen Bildung stärken

Karin Prien und Michael Brand mit den Leuten der Kommission
Karin Prien und Michael Brand bei der zweiten ordentlichen Sitzung der ständigen Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma (BLK) © Kira Hofmann/BMBFSFJ/photothek.de

Am 5. Dezember fand in Berlin die zweite ordentliche Sitzung der ständigen Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma (BLK) statt. Die Sitzung wurde unter dem Vorsitz von Michael Brand, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium und Beauftragter gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland, sowie dem Co-Vorsitzland Baden-Württemberg abgehalten. Schwerpunktthema der Kommissionssitzung war die Antiziganismusprävention in der schulischen Bildung. Bundesbildungsministerin Karin Prien wandte sich mit einem Grußwort an die Mitglieder und Gäste der Kommission.

Karin Prien: "Als Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland leistet Michael Brand einen wichtigen Beitrag für die gleichberechtigte Teilhabe der Sinti und Roma, für den Abbau von Vorurteilen und Diskriminierung und für das Wachhalten der Erinnerung an den Völkermord. Mein Ministerium unterstützt diese Arbeit ausdrücklich. Klar ist: nur gemeinsam - in Kooperation von Bund und Ländern - können wir Antiziganismus nachhaltig und entschieden begegnen. Dies gilt insbesondere für das Thema Bildung, aber auch darüber hinaus. Die Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma ist hierfür ein maßgebliches Gremium, um die Perspektiven und Beiträge der Länder und des Bundes miteinander zu verknüpfen."

Michael Brand: "Die Sitzung der Bund-Länder-Kommission hat ein klares Signal dafür gesendet, dass der Kampf gegen Antiziganismus weiter mit Nachdruck geführt wird und die Stärkung von Sinti und Roma fest in der deutschen Politik verankert ist. Die Bund-Länder-Kommission hat sich dabei als zentrales Gremium, das gemeinsamen Ansätze berät und bei der Umsetzung die lokale Ebene mit einbezieht, mit dem Phänomen des Antiziganismus an Schulen befasst. Hier und in anderen Feldern werden Antiziganismusprävention sowie die Stärkung von Sinti und Roma in Deutschland auf der Agenda bleiben. Wir wollen eine Bildungskultur, die allen Kindern gleiche Chancen eröffnet und die Diskriminierung aktiv bekämpft."

Antiziganismusprävention in der schulischen Bildung stärken

Schule ist ein zentraler Ort des Zusammenlebens, an dem Kinder grundlegende Erfahrungen von Gemeinschaft und sozialer Teilhabe machen. Doch für viele Sinti und Roma ist die Schule auch ein Ort, an dem sie Diskriminierung erfahren. Die BLK hat deshalb Herausforderungen thematisiert, und Handlungsempfehlungen besprochen. Das Gremium steht unter dem gemeinsamen Vorsitz des Bundesbeauftragten und einer oder einem jährlich wechselnden Co-Vorsitzenden der Länder. Zum 1. Januar 2026 übernimmt das Land Bayern den Co-Vorsitz.

 

Ganztagsbetreuung

Dritter Bericht zum Ganztagsausbau an Grundschulen beschlossen

Kinder in der Ganztagesbetreuung
Kinderbetreuung in Grundschulen: Ganztagsausbau in Deutschland schreitet voran © gettyimages/skynesh

Am 3. Dezember hat das Bundeskabinett den dritten Bericht der Bundesregierung über den Ausbaustand der ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebote für Grundschulkinder beschlossen. Am 1. August 2026 wird der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter jahrgangsweise in Kraft treten, bis im Schuljahr 2029/2030 Kinder der ersten bis zur vierten Jahrgangsstufe einen Anspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung haben.

Bundesfamilienministerin Karin Prien: "Im Ganztag liegt eine große Chance, um Kinder unabhängig vom Hintergrund ihrer Eltern zum Bildungserfolg zu führen. Zeitgemäßer Ganztag ist Lern- und Lebensort für Kinder und ermöglicht bessere Teilhabe. Gleichzeitig erlaubt der Ganztag, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - vor allem für Mütter - zu verbessern. Wir als Bund setzen uns gemeinsam mit Ländern und Kommunen für verlässliche, kindgerechte Ganztagsbildung und -betreuung ein. Das schafft starke Familien. Deshalb ist der Rechtsanspruch, der im nächsten Jahr zunächst für die erste Klasse in Kraft tritt, ein echter Meilenstein. Erfreulich ist, dass der dritte Bericht zum Ausbaustand erneut einen deutlichen Anstieg des Platzangebots zeigt. Um die verbleibende Lücke zwischen Angebot und Bedarf der Eltern zu schließen, müssen wir - Bund, Länder und Kommunen - gemeinsam den Ausbau weiter vorantreiben und kindgerechte Ganztagsplätze schaffen. Es ist gut, dass die Länder zuversichtlich auf das Platzangebot zum Schuljahr 2026/27 blicken."

Mehrheit der Familien nutzt Ganztagsangebote

Der dritte Bericht der Bundesregierung über den Ausbaustand der ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebote für Grundschulkinder zeigt, dass die Mehrheit der Familien Ganztagsangebote in Anspruch nimmt: Im Schuljahr 2023/2024 besuchten rund 1,9 Millionen beziehungsweise 57 Prozent aller sechseinhalb- bis zehneinhalbjährigen Kinder in der Bevölkerung eine Ganztagsschule oder eine Tageseinrichtung (Hort). Somit ist der Besuch von Ganztagsangeboten erneut um einen Prozentpunkt angestiegen. Bis zum Schuljahr 2029/30 werden zusätzlich im Mittel etwa 264.000 Plätze benötigt, um den weiterhin wachsenden Bedarf zu decken. Der prognostizierte Ausbaubedarf hat sich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich reduziert, unter anderem da Länder und Kommunen mit Unterstützung des Bundes stetig neue Plätze geschaffen haben. 

Maßnahmen stärken ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote 

Die Bundesregierung legt dem Deutschen Bundestag nach dem Ganztagsförderungsgesetz jährlich einen Bericht über den Ausbaustand der ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebote für Grundschulkinder vor (GaFöG-Bericht). Der Bericht 2025 wird am 3. Dezember 2025 im Kabinett beschlossen. Federführend ist das Bundesfamilienministerium, hier ist auch die Geschäftsstelle zum Ausbau ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder im Grundschulalter angesiedelt.

In der Prognose des Elternbedarfes wurde mit zwei Szenarien gearbeitet. Im Szenario eines konstant bleibenden Bedarfs werden im Schuljahr 2026/2027 (2029/2030) rund 166.000 (190.000) und im Szenario eines deutlich steigenden Bedarfs 284.000 (339.000) zusätzliche Plätze benötigt, das heißt, im Mittel 225.000 (264.000) zusätzliche Plätze. Dabei fällt der überwiegende Teil des quantitativen Ausbaubedarfs auf die westdeutschen Flächenländer, während in den ostdeutschen Ländern vor allem ein qualitativer Ausbau stattfindet. 

Wird nur der zusätzliche Platzbedarf für die erste Klasse im Schuljahr 2026/2027 betrachtet, für die der aufwachsende Rechtsanspruch zum 1. August 2026 zunächst gilt, werden bei konstantem Bedarf bis zu 30.000 und bei steigendem Bedarf bis zu 65.000 Plätze zusätzlich benötigt. 

Flächendeckend ganztägige Betreuungsangebote für Erstklässler bereitstellen

Der Bericht zeigt auf, dass an vielen Stellen wirksame Maßnahmen zu erkennen sind, die dazu beitragen werden, dieses Ziel zu erreichen, das heißt flächendeckend bedarfsgerecht ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote für Erstklässler bereitzustellen. So schätzen auch die Landesverantwortlichen ein, dass sie zu Beginn des Rechtsanspruchs im Schuljahr 2026/27 ein (eher) bedarfsdeckendes Angebot vorhalten können.

Die Bundesregierung stellt 3,5 Milliarden Euro für Investitionen in den Ausbau der kommunalen Bildungsinfrastruktur zur Verfügung, um den notwendigen Platzausbau zu unterstützen. Den durch den Rechtsanspruch entstehenden zusätzlichen Betriebskosten der Länder trägt der Bund durch Änderung des Finanzausgleichsgesetzes Rechnung: Die vertikale Umsatzsteuerverteilung wird zugunsten der Länder ab 2026 jährlich aufwachsend von 135 Millionen auf bis zu 1,3 Milliarden jährlich ab 2030 angepasst.

 

"Mach dich fit gegen Einsamkeit!"

Bundesweite Kampagne gegen Einsamkeit gestartet

 

Eine Collage von zwischenmenschlichen Situationen vor gelben Hintergrund
"Mach dich fit gegen Einsamkeit!" - die neuen Kampagnenmotive der Allianz gegen Einsamkeit © BMBFSFJ

Die neue Kampagne "Mach dich fit gegen Einsamkeit!" des Bundesfamilienministeriums ist gestartet. Im Netz und im Stadtbild macht sie darauf aufmerksam, wie verbreitet Einsamkeit ist - und wie wichtig es ist, dagegen aktiv zu werden. Die Kampagne sensibilisiert zum Thema und soll dazu beitragen, Gemeinschaft zu stärken - beginnend mit kleinen Gesten im Alltag. 

Bundesfamilienministerin Karin Prien: "Einsamkeit ist eine Herausforderung, die alle angeht - und genau deshalb müssen wir ihr gemeinsam begegnen. Mit unserer Kampagne geben wir einen Impuls in die dunkle Jahreszeit: Mach dich fit gegen Einsamkeit! Wem es im Alltag gelingt, auf andere zuzugehen, bleibt verbunden und stärkt auch das eigene seelische Wohlbefinden. Einsamkeit ist ein Warnsignal - wir wollen verhindern, dass sie sich verfestigt und Menschen dauerhaft belastet. Schon kleine Gesten können zeigen: Du bist nicht allein. Damit stärken wir nicht nur einzelne Menschen, sondern den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt."

Nähe, Miteinander und Verbundenheit stärken

Einsamkeit kann jede und jeden treffen - zu Hause, in einer neuen Stadt, im Arbeitsalltag, an der Uni, inmitten von Menschen. Sie ist ein stiller Begleiter, der belastet, schwächt, soziale Teilhabe erschwert und krank machen kann. Doch Einsamkeit ist kein Schicksal. Gemeinsam können wir viel tun, um Nähe, Miteinander und Verbundenheit zu stärken.

Die Kampagne greift deshalb drei lebensnahe Alltagssituationen auf, in denen Verbindung entstehen kann:

  • Begegnungen im Treppenhaus - ein kurzer Austausch, ein freundliches "Wie geht’s?", oft ist es genau diese spontane Nähe, die das Gefühl von Zuhause und Verbundenheit vermittelt.
  • Zeit miteinander verbringen - ohne Ablenkung zum Beispiel durch das Handy, mit echtem Interesse und Zuhören, so entsteht Verständnis. Aus Verständnis wächst Beziehung.
  • Menschen kennenlernen - wer offen auf andere zugeht, schafft Raum für neue Freundschaften, manchmal da, wo man sie am wenigsten erwartet.

Einsamkeit aktiv begegnen

Veröffentlicht wird die Kampagne im Rahmen der neuen Allianz gegen Einsamkeit, die mit der Aktionswoche "Gemeinsam aus der Einsamkeit" vom 22. bis 28. Juni 2026 offiziell startet. Mit der Allianz gegen Einsamkeit wird Einsamkeit mit vielen Partnern aktiv begegnet: Bund, Länder, Kommunen, Verbände, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Gesundheit sollen Kräfte bündeln, um Einsamkeit in der Gesellschaft vorzubeugen, zu lindern und Menschen ganz konkret zu unterstützen.

Mittelpunkt der Allianz ist das Kompetenznetz Einsamkeit (KNE), das nicht nur zum Thema forscht und Akteure verknüpft, sondern auf einer Angebotslandkarte auch eine umfassende Liste von Hilfsangeboten zusammengestellt hat.

Jahrestagung 2025 Freiwilliges Soziales Jahr

Mit neuen Ideen die Zukunft aktiv mitgestalten

Karin Prien steht am Rednerpult
Karin Prien tauscht sich bei der Jahrestagung Freiwilliges Soziales Jahr mit jungen Menschen zum Freiwilligendienst aus © BAFzA

 

Am 3. Dezember debattierte Bundesjugendministerin Karin Prien bei der Jahrestagung Freiwilliges Soziales Jahr in Berlin mit jungen Freiwilligendienstleistenden und pädagogischen Fachkräften. Themen waren unter anderem die Nachhaltigkeit und Innovationskraft des Freiwilligen Sozialen Jahrs (FSJ) sowie die vielfältigen Bildungserfahrungen und demokratiestärkenden Wirkungen in einem FSJ. Als Keynote-Speakerin war die Nachhaltigkeitsexpertin und Transformationsforscherin Prof. Dr. Maja Göpel zu Gast. In Impulsvorträgen, Workshops und Austauschrunden wurde das facettenreiche Tagungsthema beleuchtet und weiterentwickelt. 

Karin Prien: "Freiwilligendienste sind nicht nur ein wertvolles Bildungsangebot für junge Menschen, sondern ein entscheidender Beitrag für Resilienz und Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Sie ermöglichen es, dass junge Menschen Verantwortung übernehmen, neue Ideen entwickeln und aktiv unsere Gesellschaft mitgestalten. In Zeiten multipler Krisen und Herausforderungen zeigt sich: Ein Freiwilligendienst ist gelebte Nachhaltigkeit und ein aktiver Beitrag zu einer starken, zukunftsfähigen Demokratie."

FSJ-Trägerkonferenz und FSJ-Förderung durch den Bund 

Die FSJ-Trägerkonferenz ist ein jährlicher Praxisaustausch aller FSJ-Akteure, bei dem zusätzlich die strategische Ausrichtung für die bundesweit im FSJ aktiven Fachkräfte in den Zentralstellen, Verbänden und Trägern im Mittelpunkt steht. Jährlich verrichten rund 50.000 junge Menschen ein FSJ in einer gemeinnützigen Einrichtung, in der Pflege, im Kitabereich, in Rettungsdiensten, im Sport oder in der Kultur. Der Bund fördert die pädagogische Begleitung und Qualitätsentwicklung im FSJ auf Grundlage des Jugendfreiwilligendienstgesetzes (JFDG).

Herbstakademie 2025 des TIKVAH Instituts

Antisemitismusprävention stärken und Desinformation bekämpfen

Karin Prien steht am Rednerpult
Karin Prien hält das Grußwort bei der Herbstakademie 2025 des TIKVAH Instituts © Boris Bocheinski

Am 1. Dezember begrüßte Bundesbildungsministerin Karin Prien mit einem Grußwort die Teilnehmenden der Herbstakademie des TIKVAH Instituts in der Urania in Berlin. Die Herbstakademie fand vom 29. November bis zum 1. Dezember unter dem Titel "Antisemitismus und die 'Krise' der Wahrheit" statt und befasste sich mit empirischen und theoretischen Perspektiven auf antisemitismuskritische Bildung und Forschung. Im Zentrum der Veranstaltung standen die verschiedenen Erscheinungsformen von Antisemitismus, seine Auswirkungen auf das Zusammenleben in der Gesellschaft und vor allem die Herausforderungen, die durch Desinformation entstehen. 

Karin Prien: "Antisemitismus hat in Deutschland keinen Platz - weder auf der Straße, noch in Schulen, Universitäten und im Sport, nicht in der Politik oder im digitalen Raum. Desinformation ist kein zufälliges Phänomen, sondern ein gezielt eingesetztes Werkzeug, das Realitäten verzerrt und gesellschaftliche Gruppen gegeneinander ausspielt. Jüdinnen und Juden sind oft das Ziel solcher Angriffe. Wer Antisemitismus bekämpfen will, muss die Mechanismen der Desinformation verstehen und ihnen entschlossen entgegentreten. Es braucht Wissen, klare Haltung und gemeinsames Handeln, damit Jüdinnen und Juden sich in Deutschland wieder sicher fühlen können."

Krisenzeiten bilden Nährboden für Diskriminierung

Karin Prien betonte, dass gesellschaftliche Krisenzeiten den Nährboden bilden, auf dem Antisemitismus und andere Formen der Diskriminierung gedeihen und verwies dabei auf die aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts zu antisemitisch motivierten Straftaten für das Jahr 2024. Sie verwies ebenso darauf, dass nicht nur die direkten Opfer von Straftaten leiden, sondern die Situation von Jüdinnen und Juden generell von Sorge, Anspannung und zunehmender Verunsicherung geprägt ist. 

Desinformationen mit Bildung entgegentreten

Die Bundesbildungsministerin bezeichnete die Verbreitung von Desinformation vor allem im digitalen Raum als Motor dieser Entwicklung und nannte die Logik der Plattformen - die Polarisierungen belohnt - einen "Brandbeschleuniger". Zudem verwies sie auf die Rolle der Wissenschaft, Desinformation faktenbasiertes Wissen entgegenzustellen und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit von Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Bildungsakteurinnen und -akteuren. Denn nur gemeinsam sei es zu schaffen, dass Jüdinnen und Juden sich in Deutschland wieder sicherer fühlen können.

Karin Prien bedankte sich bei der Tagungsorganisation dafür, dass mit der Herbstakademie ein wichtiger Diskussionsraum geschaffen wurde, der die Möglichkeit zur reflexiven Auseinandersetzung der antisemitismuskritischen Forschung mit aktuellen Herausforderungen der Antisemitismusprävention bietet.

EuroSkills 2025

Deutschland feiert Spitzenleistungen in der beruflichen Bildung

Gruppenbild mit Karin Prien
Karin Prien empfängt die deutsche Nationalmannschaft der EuroSkills 2025 im Bundesbildungsministerium © Dominik Butzmann/photothek.de

Bei einem Festakt am 1. Dezember im Bundesbildungsministerium würdigte Bundesbildungsministerin Karin Prien die herausragenden Leistungen der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft. Das 37-köpfige Team feierte bei den EuroSkills 2025 in Herning (Dänemark) sowie bei den ergänzenden Wettbewerben in Chur und Salzburg einen historischen Erfolg. Mit neun Goldmedaillen, acht Silbermedaillen, vier Bronzemedaillen sowie sechs Exzellenzmedaillen und dem Europameistertitel im Speed Programming erreichte Deutschland erstmals den 1. Platz im Nationenranking.

Karin Prien: "Die jungen Fachkräfte, die wir heute feiern, sind die wegweisenden Talente einer modernen, kreativen und zukunftsorientierten beruflichen Bildung. In Herning und bei den weiteren Wettbewerben haben sie Mut, Leidenschaft und Innovationskraft gezeigt. Ihre Erfolge stehen für den Erfolg der dualen Ausbildung 'Made in Germany'. Diese Wettbewerbe zeigen uns, dass sowohl berufliche als auch akademische Bildungswege attraktiv sind - und dass sie jungen Menschen vielfältige Chancen eröffnen. Unser Ziel bleibt klar: Deutschland soll auch in Zukunft der weltweit führende Standort für berufliche Exzellenz sein."

Exzellenz in zukunftsrelevanten Berufsfeldern

Die Teammitglieder traten in 33 Disziplinen an, die einen breiten Bereich an zukunftsweisenden Berufen abdeckten. Besonders hervorzuheben sind die Erfolge in den Bereichen Bauschreinerei, Gesundheits- und Sozialbetreuung, Mechatronik, Konditorenhandwerk, CNC-Fräsen, Kfz-Mechatronik sowie Industrie 4.0. In den Wettbewerben konnten nicht nur Gold- und Silbermedaillen gewonnen werden, sondern auch in Disziplinen wie Land- und Baumaschinenmechatronik und Robot Systems Integration wurden Bronzemedaillen erzielt. Eine besondere Auszeichnung erhielt das Team in der Independent Skills Championships Europe mit einer Goldmedaille im Skill "Fleischerin und Fleischer".

Berufliche Exzellenz als strategisches Thema

Dieser Erfolg unterstreicht die Bedeutung der beruflichen Bildung in Deutschland, die Teil der umfassenden Fachkräftestrategie der Bundesregierung ist. Die berufliche Ausbildung bleibt eine der wichtigsten Säulen für den zukünftigen Erfolg unseres Landes. Die Initiative zielt darauf ab, die Qualität und Innovation in der beruflichen Bildung weiter zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit auf internationaler Ebene zu stärken.

Zukunftsperspektiven und Fachkräftesicherung

In Zeiten von Digitalisierung, demografischem Wandel und Fachkräftemangel sind gut ausgebildete Fachkräfte unerlässlich für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Durch die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, Sozialpartnern und Kammern sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung der Ausbildungsstandards stärkt die Bundesregierung die Berufsausbildung als tragende Säule des Arbeitsmarktes. Die Wettbewerbe machten sichtbar, dass berufliche und akademische Bildungswege gleichermaßen attraktiv sein können und jungen Menschen vielfältige Karrierechancen bieten.

Sie tragen dazu bei, junge Menschen für die berufliche Bildung zu begeistern und den Stellenwert der Ausbildung in der Gesellschaft zu erhöhen.

Die internationalen Berufswettbewerbe

EuroSkills ist Europas größter Berufswettbewerb, bei dem sich über 600 junge Fachkräfte aus mehr als 30 Ländern messen. Die Wettbewerbe setzen Maßstäbe für berufliche Exzellenz und bieten eine einzigartige Plattform, auf der junge Menschen ihr Können unter realen Wettbewerbsbedingungen unter Beweis stellen können. Neben EuroSkills finden alle zwei Jahre die WorldSkills statt, bei denen die besten Fachkräfte weltweit gegeneinander antreten.

Deutschland wird bei diesen Wettbewerben stets von hochqualifizierten jungen Fachkräften vertreten, die sich über nationale Wettbewerbe für die internationale Bühne qualifizieren. Der Erfolg der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigt nicht nur die hohe Qualität der Ausbildung in Deutschland, sondern auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Ausbildungssystems.

Bundesbildungsministerium fördert Teilnahme

Das Bundesbildungsministerium fördert seit langem die Teilnahme an internationalen Berufswettbewerben und unterstützt die Vorbereitung und Ausbildung der Teilnehmenden. Im Auftrag des Bundesbildungsministeriums verwaltet das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) die Fördermittel und organisiert die nationale Auswahl sowie das Training der deutschen Teams sowie die Teilnahme der deutschen Nationalmannschaft an den Wettbewerben vor Ort. Diese Programme ermöglichen es den deutschen Nachwuchstalenten, sich mit den Besten der Welt zu messen und ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln.

Ein Meilenstein ist die bevorstehende Ausrichtung der EuroSkills 2027, die in Düsseldorf stattfinden werden.

Karin Prien: "Die EuroSkills 2025 zeigt einmal mehr, dass die duale Ausbildung in Deutschland international Maßstäbe setzt - modern, innovativ und leistungsstark. Düsseldorf wird 2027 ein kraftvolles Signal für die berufliche Bildung senden. Wir erwarten ein europäisches Großereignis, das junge Talente, Innovationen und Zukunftsideen in den Mittelpunkt stellt und die Bedeutung der beruflichen Bildung auf globaler Ebene stärkt."

Die EuroSkills

EuroSkills ist der größte Berufswettbewerb Europas und bietet eine einmalige Gelegenheit für junge Fachkräfte aus verschiedenen Ländern, ihre Fähigkeiten unter Wettkampfbedingungen zu testen. Die deutsche Berufe-Nationalmannschaft wird regelmäßig für ihre außergewöhnlichen Leistungen ausgezeichnet, und auch 2025 konnte sie mit dem besten Ergebnis ihrer Geschichte glänzen. EuroSkills und WorldSkills setzen internationale Maßstäbe und fördern den Austausch zwischen verschiedenen Bildungssystemen, was die berufliche Exzellenz in Europa weiter vorantreibt.

Preisverleihung

Karin Prien verleiht Deutschen Kita-Preis 2025

Gruppenfoto
Die Finalisten und Preisträger des Deutschen Kita-Preises 2025 © DKJS/Sebastian Semmer

Bundesfamilienministerin Karin Prien und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) haben am 27. November in Berlin die besten Kitas 2025 ausgezeichnet. Bei der Verleihung des Deutschen Kita-Preises 2025 würdigten sie gemeinsam mit weiteren Partnern herausragende Qualität in der frühen Bildung. Moderatorin Barbara Schöneberger begleitete die Gäste durch den Abend.

Karin Prien: "Die Arbeit unserer Kitas ist von unschätzbarem Wert - sie sind Orte, an denen Kinder Vertrauen, Empathie und soziale Stärke gewinnen. Der Deutsche Kita-Preis zeigt eindrucksvoll, welch herausragende Konzepte Fachkräfte, Initiativen und Träger jeden Tag entwickeln, damit Kinder mit Freude und Neugier die Welt entdecken können. Absehbar sinkende Kinderzahlen sind auch eine Chance für mehr Qualität: Die sogenannte demografische Rendite ermöglicht mehr Fachkräfte pro Kind, kleinere Gruppen und mehr individuelle Förderung. Diese Qualitätssprünge müssen wir nutzen - und zugleich dort mehr Kitaplätze schaffen, wo Familien besonders viel Unterstützung brauchen. Denn jedes Kind in Deutschland verdient die besten Startchancen."

Auszeichnung für Unkel und Peine

"Kita des Jahres 2025" darf sich die Inklusive Kita Unkel aus Unkel in Rheinland-Pfalz nennen. Den ersten Platz in der Kategorie "Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres" belegten die Präventionsketten im Landkreis Peine aus Niedersachsen. Beide erhielten jeweils ein Preisgeld von 25.000 Euro.

Über den zweiten Platz bei den Kitas freute sich die Kita St. Nikolaus aus Kirchen (Sieg) in Rheinland-Pfalz und bei den Bündnissen der Blau-Weiße Bewegungsraum aus Bochum in Nordrhein-Westfalen. Beide Preisträger erhielten je 15.000 Euro. Den dritten Platz belegten jeweils die Kindertagesstätte Moordamm aus Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein und Familienbildung im Landkreis Mühldorf am Inn aus Bayern. Sie bekamen je 10.000 Euro.

Sonderpreise für herausragendes Engagement

Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Elke Hannack durfte zusätzlich den Zusatzpreis "Attraktivität der Arbeit", gefördert durch den DGB im Wert von je 2000 Euro, überreichen. Die Arbeiter Wohlfahrt (AWO)-Kita Tausendfüßler aus Potsdam in Brandenburg und der Blau-Weiße Bewegungsraum aus Bochum, Nordrhein-Westfalen, punkteten hier mit innovativen Ansätzen. Den ELTERN-Sonderpreis sicherte sich die Städtische Kita Burgweinting aus Regensburg, Bayern. In einem Online-Voting erhielt die Einrichtung die meisten Stimmen. Biona Schütt, die Redaktionsleitung ELTERN, ehrte die Kita mit einer Trophäe für den Publikumspreis. Zusätzlich geht an die Kita der "Leseschatz", mehrere von der Redaktion der Marke ELTERN zusammengestellte Überraschungspakete mit Kinderbüchern für Ein- bis Sechsjährige.

Weitere zehn Kitas und Bündnisse wurden für ihre herausragende Arbeit einen Anerkennungspreis mit je 1000 Euro gewürdigt. Insgesamt ist der Deutsche Kita-Preis mit 110.000 Euro dotiert. Kitas und lokale Bündnisse können sich ab Mitte Januar 2026 wieder um die Auszeichnung bewerben. 

Der Deutsche Kita-Preis

Der Deutsche Kita-Preis ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Partnerschaft mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund, der DFL Stiftung, dem Didacta-Verband, der Marke ELTERN, der Heinz und Heide Dürr Stiftung und der Soziallotterie freiheit+. Die Auszeichnung setzt Impulse für Qualität in der frühkindlichen Bildung und würdigt das Engagement der Menschen, die tagtäglich in Kitas zeigen, wie gute Qualität vor Ort gelingt.

Nationale Weiterbildungskonferenz 2025

"Chancen eröffnen, Qualifizierung stärken, Zukunft sichern"

Karin Prien auf einem Panel bei der NWK
Karin Prien und Bärbel Bas wollen lebenslanges Lernen stärker in der Lebens- und Arbeitswelt in Deutschland verankern © Kira Hofmann/BMBFSFJ/photothek.de

Mit der Nationalen Weiterbildungskonferenz (NWK) am 27. November in Berlin setzen das Bundesbildungsministerium und das Bundesarbeitsministerium zusammen mit den Partnern der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) den Auftakt für eine gemeinsame Weiterbildungsoffensive. Ziel ist es, lebensbegleitendes Lernen als selbstverständlichen Bestandteil der Arbeits- und Lebenswelt in Deutschland zu verankern.

Karin Prien: "Gute Bildung im gesamten Lebensweg ist die Voraussetzung für ein erfülltes Leben, gesellschaftliche Teilhabe und Beschäftigungsfähigkeit - die berufsbezogene Weiterbildung nimmt hier einen großen Stellenwert ein und befähigt jeden Einzelnen, sein Potenzial auszuschöpfen und Chancen, auch zur Integration, zu nutzen. Integration von Kräften aus dem Ausland geht mit Herausforderungen im Bildungssystem einher, denen wir uns stellen. Wer sich weiterbildet, gestaltet mit. Wer Neues lernt, verliert die Angst vor Veränderung. Wer Chancen bekommt, bleibt Teil des Fortschritts und in unserer Mitte. Weiterbildung stärkt nicht nur jeden Einzelnen, sondern auch die Wirtschaft, unsere Demokratie als Ganzes und ist ein wichtiger Teil der gesamten Bildungslaufbahn."

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas: "Wir erleben einen tiefgreifenden Wandel der Arbeitswelt - getrieben durch Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und die demografische Entwicklung. Wir wollen Arbeitslosigkeit verhindern, bevor sie entsteht - das ist der Anspruch einer vorausschauenden Arbeitsmarktpolitik. Weiterbildung ist der Schlüssel dazu: Sie unterstützt die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und befähigt Menschen, im Wandel voranzukommen. Mit der heutigen Konferenz setzen wir einen Startschuss für unsere Weiterbildungsoffensive. Wir brauchen eine neue Lernkultur, die Lust auf Veränderung macht. Weiterbildung ist kein Luxus, sondern Zukunftssicherung - für jede und jeden von uns."

Die NWK ist die zentrale Veranstaltung zur berufsbezogenen Weiterbildungspolitik in Deutschland. Die eintägige Veranstaltung im Gasometer auf dem EUREF-Campus in Berlin bringt etwa 500 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Sozialpartnern und Weiterbildungspraxis zusammen. 

NWS gezielt fortsetzen und weiterentwickeln

Karin Prien, Bärbel Bas, Andrea Nahles
Karin Prien, Bärbel Bas und Andrea Nahles (v.l.n.r.) tauschen sich auf dem Markt der Möglichkeiten mit Akteuren der NWK aus © Kira Hofmann/BMBFSFJ/photothek.de

Gemeinsam werden Wege diskutiert, wie Weiterbildung transparenter, zugänglicher und wirksamer gestaltet werden kann - für Beschäftigte, Unternehmen und alle, die neue berufliche Chancen suchen. Die Konferenz markiert zugleich den Auftakt zur Fortführung der NWS und stellt das gemeinsam von Bund, Länder, Sozialpartnern, Kammern und der Bundesagentur für Arbeit erarbeitete Fortsetzungspapier "Weiterbildung 2030 - Chancen eröffnen, Qualifizierung stärken, Zukunft sichern!" in den Mittelpunkt. 

Mit der ambitionierten Fortsetzung und Weiterentwicklung der NWS tragen die Partner dazu bei, das Ziel der Bundesregierung im Rahmen der EU-2030-Strategie zu erreichen: die Weiterbildungsbeteiligung bis 2030 um elf Prozentpunkte auf 65 Prozent zu steigern. Damit wird ein zentraler Beitrag für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit und zur Förderung individueller Chancen und der beruflichen Entwicklung geleistet.

Ziele der NWS

Für die dritte Phase der NWS haben sich die Partner auf folgende Ziele verständigt:

  1. Menschen ohne Berufsabschluss oder ohne passfähige Qualifikationen für den Arbeitsmarkt qualifizieren
  2. Beschäftige und Unternehmen bei der Weiterbildung im Strukturwandel stärken
  3. Chancen der Digitalisierung und von Künstlicher Intelligenz für die Weiterbildung nutzen und die Herausforderungen erfolgreich gestalten

Über diese und weitere Themen diskutierten Karin Prien und Bärbel Bas, die parlamentarischen Staatssekretärinnen im Bundes Bildungs- und im Bundesarbeitsministerium Mareike Wulf und Katja Mast sowie Spitzenvertreterinnen und -vertreter der Sozialpartner, der Bundesländer, von Unternehmen, der Bundesagentur für Arbeit und des Bundesinstituts für Berufsbildung. Darüber hinaus wurde der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Mathias Cormann für eine internationale Keynote live von Paris aus zugeschaltet.

Nationale Weiterbildungsstrategie und Nationale Weiterbildungskonferenz 

Die 2019 gestartete NWS steht für einen kontinuierlichen und partnerschaftlichen Austausch von zentralen Akteuren zur Zukunft der Weiterbildung in Deutschland. In den vergangenen Jahren hat sie Strukturen der Koordination und Kooperation in der Weiterbildungspolitik neu geschaffen, zahlreiche Maßnahmen angestoßen und Projekte gemeinsam umgesetzt. 2025/2026 startete die Strategie in ihren dritten Zyklus und greift die Erfahrungen der vergangenen Jahre auf, um Weiterbildung noch transparenter, zugänglicher und wirksamer zu gestalten.

MINT-Herbstreport 2025

MINT-Potenziale von Frauen, Zugewanderten und Jugendlichen besser nutzen

Zwei Geschäftsfrauen, die im Büro am Computer zusammenarbeiten
Das MINT-Potenzial von Frauen, Zugewanderten und Jugendlichen bleibt oft ungenutzt - das soll sich zukünftig ändern © Getty/Luis Alvarez

Am 26. November wurde der Herbstreport 2025 zur Lage der Fachkräfte im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT-Herbstreport 2025) beim Nationalen MINT-Forum in Berlin vorgestellt. Der Bericht zeigt deutlich: Deutschland steht weiterhin vor einer Herausforderung im Bereich der MINT-Fachkräfte. Zwar ist die MINT-Lücke im Vergleich zum Frühjahr 2025 gesunken, doch weiterhin fehlen 148.500 Fachkräfte, deren Kompetenzen für Digitalisierung, Energiewende und technologische Innovation unverzichtbar sind. Besonders deutlich wird, dass Deutschland das Potenzial von Frauen, Älteren und Zugewanderten besser nutzen könnte. 

Obwohl der Frauenanteil in MINT-Berufen gestiegen ist, bleibt er deutlich unter den Möglichkeiten. Gleichzeitig bestätigt der Report, dass MINT-Qualifikationen stabile Zukunftschancen, gesellschaftliche Relevanz und hohe Innovationskraft bieten und empfiehlt in chancengerechte und frühe MINT-Bildung zu investieren.

MINT-Kompetenzen durch frühe Förderung stärken

Aus Sicht des Bundesbildungsministeriums steht nicht die kurzfristige Arbeitsmarktentwicklung im Vordergrund, sondern die Frage, wie frühe Förderung, Chancengerechtigkeit und qualitativ hochwertige Lernumgebungen langfristig starke MINT-Kompetenzen ermöglichen. Der Herbstreport verweist auf wirkungsvolle Hebel: hochwertige Ganztagsstrukturen, die Chancenungleichheiten abbauen, gut ausgebildete MINT-Lehrkräfte, kreative Unterrichtskonzepte sowie eine stärkere Sichtbarkeit vielfältiger MINT-Kompetenzen wie Innovationsdenken, Problemlösen und Teamarbeit. Außerschulische Lernorte und gezielte Berufsorientierung - insbesondere für Mädchen - zeigen nachweisbare Effekte und sollten weiter gestärkt werden.

Mit dem bestehenden MINT-Aktionsplan und seiner Weiterentwicklung verfolgen das Bundesbildungsministerium und das Bundesforschungsministerium das gemeinsame Ziel, MINT-Bildung über alle Bildungsstufen hinweg nachhaltig zu stärken.

Der MINT-Herbstreport

Der MINT-Herbstreport analysiert Entwicklungen im MINT-Arbeitsmarkt, in der MINT-Bildung und weitere strukturelle Trends und wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) erstellt. Auftraggeber sind der Nationale MINT-Forum e.V. und seine Mitglieder, darunter die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Arbeitgeberverband Gesamtmetall sowie die Initiative "MINT Zukunft schaffen"

Freie Wohlfahrtspflege

Michael Brand ehrt Sieger des Deutschen Sozialpreises 2025

Michael Brand
Michael Brand mit den Preisträgerinnen und Preisträgern des Deutschen Sozialpreises 2025 © Dirk Hasskarl/BAGFW78

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, Michael Brand, hat am 25. November im Auditorium Friedrichstraße in Berlin die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Deutschen Sozialpreises der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) geehrt. In seiner Rede gab Michael Brand unter dem Dreiklang "Bessere Bildung, starke Familien, resiliente Demokratie." einen programmatischen Überblick über die Vorhaben und Ziele des Bundesbildungs- und -familienministeriums. Gleichzeitig betonte er wesentliche und prägende Bedeutung der Freien Wohlfahrtspflege für den deutschen Sozialstaat. 

Michael Brand: "Die Beiträge sind zurecht ausgezeichnet. Die Preise, die heute verliehen werden, sind ein wichtiger Appell - ein Appell an das Miteinander. Sie sind Symbole, und Auftrag, das Ideal nie aufzugeben und immer wieder, und immer weiter anzustreben. Es sind Impulse für genaues Hinschauen, auch für das Aufrütteln. Es sind mehr als sanfte Hinweise, eher Alarmzeichen für: Da müssen wir dringend etwas tun!'"

Einsatz für Menschen würdigen

Mit dem Deutschen Sozialpreis wollen die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland Journalistinnen, Journalisten und Medien dazu aufrufen, sich Menschen zuzuwenden, die von sozialen Umständen und Bedingungen betroffen sind. Dabei sollen sie deren Persönlichkeit und Schicksal ohne Mitleidshaltung darstellen und über soziale gesellschaftspolitische Zusammenhänge und Defizite informieren. Der Deutsche Sozialpreis ist eine Auszeichnung für Redaktionen, Herausgeber und Intendanten, die sich für soziale Themen einsetzen. Er ist eine Anerkennung für ihre Arbeit und bestärkt sie darin, sich für Menschen in besonderen Lebenssituationen einzusetzen.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V.

In der BAGFW arbeiten die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege zusammen: die Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Deutsche Caritasverband, das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Diakonie Deutschland, der Paritätische Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST). In den Einrichtungen und Diensten der Wohlfahrtsverbände sind rund 2 Millionen Menschen hauptamtlich beschäftigt und schätzungsweise 3 Millionen leisten ehrenamtlich engagierte Hilfe in Initiativen, Hilfswerken und Selbsthilfegruppen. Ihr gemeinsames Ziel ist die Sicherung und Weiterentwicklung der sozialen Arbeit durch gemeinschaftliche Initiativen und sozialpolitische Aktivitäten.

Rede im Bundestag

Michael Brand: Wir brauchen strukturelle Reformen

 

Online-Fachtag zur digitalen STARK-Plattform

Digitales Angebot unterstützt Familien bei Streit und Trennung

Michael Brand
Michael Brand lobt die Arbeit der STARK-Plattform für Familien in schwierigen Trennungs-Phasen © BMBFSFJ

Am 25. und 26. November tauschten sich mehr als 1000 Fachkräfte bei einer Online-Fachtag zur digitalen Plattform "STARK - Streit und Trennung meistern: Alltagshilfe, Rat & Konfliktlösung" aus. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Grußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesfamilienministerium, Michael Brand. 

Michael Brand: "Die Bundesregierung unterstützt mit der digitalen Plattform STARK Familien in besonders schwierigen Phasen rund um die Uhr mit hilfreichen Informationen, um Orientierung und Unterstützung in der individuellen Lage anzubieten. Zusätzlich hilft STARK den Beratungsstellen vor Ort bei ihrer wichtigen Arbeit. Die große Nachfrage auf der Plattform ist ein wichtiger und ermutigender Indikator zum Ausbau auch digitaler Angebote in der Familienpolitik."

Die Veranstaltung zeigte den Teilnehmenden die Potentiale von STARK und ermöglichte ihnen, sich bundesweiten über Trennungs- und Scheidungsberatung auszutauschen. Zudem diskutierten sie Wege, die Zusammenarbeit bei der Unterstützung betroffener Familien vor Ort zu verbessern. 

Partnerschaftskonflikte oder eine Trennung der Eltern belasten die ganze Familie: Viele Fragen tauchen auf, der Alltag verändert sich - und oft fehlt es an klaren Informationen. Die digitale Plattform stärkt Familien in dieser Situation. 

Eltern und Kinder unterstützen

STARK ist ein Online-Angebot für Familien, die von Streit, Trennung oder Scheidung betroffen sind. Die Plattform richtet sich an Eltern, Kinder und Fachkräfte. Eltern finden verständliche Informationen zu rechtlichen und finanziellen Fragen sowie alltagsnahe Hinweise, wie sie Konflikte reduzieren und Entscheidungen gemeinsam treffen können. Für Kinder und Jugendliche gibt es eigene altersgerechte Wissensangebote. Fachkräfte profitieren von spezialisierten Materialien, die die persönliche Beratung vor Ort unterstützen.

Das vom Bundesbildungs- und -familienministerium geförderte Verbundprojekt wurde gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Psychologie, Pädagogik, Rechtswissenschaft und Ökonomie entwickelt. Es wird vom Deutschen Jugendinstitut gemeinsam mit den Universitäten Göttingen, Heidelberg, München und Ulm umgesetzt.

Beratung vor Ort stärken

In Deutschland erleben jedes Jahr etwa 120.000 Kinder die Trennung ihrer Eltern. Mütter und Väter minderjähriger Kinder in Deutschland haben im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) einen Rechtsanspruch auf Beratung zu Partnerschaft, Trennung oder Scheidung (§ 17), zu Fragen zu Personensorge und Umgangsrecht (§ 18) sowie auf Hilfe zu Erziehung (§ 27).

Der Zehnte Familienbericht bestätigt den hohen Bedarf an Online-Angeboten in der Paar- und Trennungsberatung. STARK setzt hier an: Die Plattform ist jederzeit erreichbar, leicht verständlich, neutral und kostenfrei. Sie ersetzt keine persönliche Beratung, stärkt diese jedoch nachhaltig, indem sie Orientierung vermittelt und Familien wichtige Informationen zur Verfügung stellt. Bei der Suche nach einer geeigneten Beratungsstelle vor Ort hilft der Online-Beratungsführer der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e. V. (DAJEB).

Deutscher Arbeitgebertag 2025

Bildungspolitik braucht gemeinsames Handeln

Mareike Wulf
Mareike Wulf plädiert beim Deutschen Arbeitgebertag für eine bessere frühkindliche Bildung © Christian Kruppa

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesbildungsministerium, Mareike Wulf, hat am 25. November auf Einladung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) an einem Podiumsgespräch zur Bildungspolitik teilgenommen. Unter dem Titel "Klasse Zukunft: Wie wird das Bildungssystem wieder zur Nummer Eins?" diskutierte Mareike Wulf beim Deutschen Arbeitgebertag zu aktuellen Herausforderungen und Verbesserungen im Bildungssystem. Ebenfalls Teil der Diskussionsrunde waren Prof. Dr. Anne Sliwka vom Institut für Bildungswissenschaft an der Universität Heidelberg, Personal-Vorstand Martin Seiler von der Deutsche Bahn AG, Angela Papenburg, die Vorsitzende des Netzwerks SCHULEWIRTSCHAFT und Johannes Heinlein, der Chief Growth Officer des Project Management Institute.

Mareike Wulf: "Bildung und gut ausgebildete junge Menschen sind unsere wichtigste Ressource, damit Deutschland seinen Wohlstand erhalten kann. Zuletzt haben die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2024 deutliche Leistungsrückgänge in fast allen Bundesländern, Schularten und Schülergruppen aufgezeigt. Das müssen wir als Weckruf verstehen für entschlossenes gemeinsames Handeln. Bund und Länder müssen eine gemeinsame Kraftanstrengung unternehmen. Wir brauchen bessere frühe Sprachförderung, mehr Fokus auf Lesen, Schreiben und Rechnen sowie eine konsequente Qualitätssicherung in allen Schulen. Der Bund steht bereit, Verantwortung zu übernehmen."

Sprachentwicklung maßgeblich für Bildungserfolg

Mareike Wulf hob zudem den Stellenwert einer besseren frühkindlichen Bildung hervor, denn die Sprachentwicklung ist in den ersten Jahren eine der ersten Basiskompetenzen und maßgeblich für den Bildungserfolg. Gleichzeitig kommt es auf eine neue Evaluationskultur auf allen Ebenen des Systems an. Ein Eckpfeiler dazu ist die datengestützte Schul- und Unterrichtsentwicklung, die in der 21. Legislaturperiode mit den Ländern entschieden vorangebracht werden soll.

Neue SINUS-Studie

Wirtschaftliche Eigenständigkeit fördert Gleichstellung

Eine Familie mit Kind in der Küche
Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ist ein wichtiger Aspekt für wirtschaftliche Eigenständigkeit © Lovro Rozina/iStock

Am 24. November hat das SINUS-Institut eine Repräsentative Befragung zur wirtschaftlichen Eigenständigkeit von Frauen und Männern in Deutschland veröffentlicht. Die vom Bundesgleichstellungsministerium geförderte Studie geht der Frage nach, welche Bedeutung die individuelle wirtschaftliche Eigenständigkeit für Frauen und Männer in Deutschland hat, wie wirtschaftlich eigenständig sie sich in unterschiedlichen Lebenssituationen fühlen und was sie sich für mehr Eigenständigkeit wünschen.

Bundesgleichstellungsministerin Karin Prien: "Die Sinus-Studie zeigt: Wirtschaftliche Eigenständigkeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Zugang zu guten Bildungsangeboten - all das gehört zusammen, sowohl für Frauen als auch für Männer. Um wirtschaftliche Eigenständigkeit zu erreichen, ist es entscheidend, in möglichst vielen Lebensphasen erwerbstätig zu sein. Dies bildet die Grundlage für die ökonomische Gleichstellung, die auch ein klarer Verfassungsauftrag ist. Es ist auch die Basis für starke Familien - denn zwei wirtschaftlich unabhängige Partner sind immer stärker als einer."

Ergebnisse der Studie

Die Studie zeigt eindrucksvoll, dass wirtschaftliche Eigenständigkeit untrennbar verbunden ist mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie dem Zugang zu guten Bildungsangeboten:

  • Für die große Mehrheit der Bevölkerung (92 Prozent) ist es wichtig oder sehr wichtig, wirtschaftlich eigenständig zu sein.
  • 82 Prozent der Bevölkerung sehen die Verantwortung für die wirtschaftliche Eigenständigkeit bei sich selbst.
  • Ab einer Erwerbstätigkeit von 35 Wochenstunden aufwärts fühlen sich die meisten Menschen deutlich eigenständiger (Ausnahme: Mindestlohnsektor); Frauen mit vollzeit- oder vollzeitnaher Beschäftigung fühlen sich ähnlich eigenständig wie Männer.
  • Während für Frauen Familienphasen die gefühlte Eigenständigkeit prägen und diese reduzieren, sind es bei Männern Einkommen und Bildungsstand.
  • Frauen ab 60 Jahren erleben sich als eigenständig. In dieser Altersgruppe nähern sich Frauen und Männer bei der wahrgenommenen eigenen Eigenständigkeit stark an.
  • Auch wenn Menschen es als ihre eigene Aufgabe ansehen, wirtschaftlich eigenständig zu sein, sieht eine Mehrheit den Staat in der Verantwortung, die wirtschaftliche Eigenständigkeit von Frauen stärker zu fördern (72 Prozent, Frauen deutlich häufiger als Männer).  

Vereinbarkeit stärkt Wirtschaftliche Eigenständigkeit

Die Bundesregierung hat zahlreiche Vorhaben in Arbeit, die bei dem Punkt der Vereinbarkeit ansetzen. Dazu gehören insbesondere Infrastrukturmaßnahmen wie der Neubau, Ausbau, die Sanierung und Modernisierung von Krippen sowie der Kita- und Ganztagesbetreuung. Hinzu kommen qualitative Verbesserungen in der Kindertagesbetreuung durch ein Qualitätsentwicklungsgesetz sowie die Unterstützung einer partnerschaftlichen Aufgabenteilung für Eltern und Pflegende, unter anderem durch Neujustierungen beim Elterngeld.

Wirtschaftliche Eigenständigkeit

 

Unter wirtschaftlicher Eigenständigkeit wird die Fähigkeit verstanden, den eigenen Lebensunterhalt dauerhaft und unabhängig selbst zu sichern - auch bei veränderten Lebensumständen wie Familiengründung, Erwerbsunterbrechungen oder im Ruhestand.

Das Bundesgleichstellungsministerium hat dafür im Projekt wirtschaftliche Eigenständigkeit auf der Grundlage partizipativer und qualitativer Forschungsformate mit Bürgerinnen und Bürgern, gesellschaftlichen Akteuren und im Austausch mit der Wissenschaft das Leitbild der wirtschaftlichen Eigenständigkeit entwickelt. Als Antwort auf die dabei erkannten hohen Bedarfe nach wirtschaftlichem Orientierungswissen wurde eine digitale Lebenskarte wirtschaftliche Eigenständigkeit entwickelt, die Frauen und Männer in unterschiedlichen Lebensstationen unterstützt, Entscheidungen zugunsten der Eigenständigkeit zu treffen. Diese soll 2026 weiterentwickelt werden. Außerdem wurde - in Weiterentwicklung der ersten Gleichstellungsstrategie der Bundesregierung - der "Strategierahmen zur ökonomischen Gleichstellung 2030" verfasst. Darin formulieren namhafte Autorinnen und Autoren, worauf es für bessere Rahmenbedingungen für eine wirtschaftliche Eigenständigkeit ankommt. 

Frauen vor Gewalt schützen

Prostituiertenschutz-Kommission nimmt Arbeit auf

Petra Bahr
Dr. Petra Bahr zusammen mit der von Karin Prien eingesetzten Prostituiertenschutz-Kommission © Felix Zahn/BMBFSFJ/photothek.de

Am 24. November hat die von Bundesfrauenministerin Karin Prien einberufene unabhängige Expertenkommission zur Verbesserung des Schutzes von Prostituierten (Prostituiertenschutz-Kommission) in einer Auftaktsitzung ihre Arbeit aufgenommen. Die Ergebnisse der Prostituiertenschutz-Kommission sollen zu einem besseren Schutz der in der Prostitution tätigen Menschen, insbesondere zu einem besseren Schutz vor Zwangsprostitution und Menschenhandel, beitragen. 

Karin Prien: "Die Debatten der vergangenen Wochen machen einmal mehr deutlich, dass wir die Situation von Menschen, die in der Prostitution tätig sind, dringend verbessern müssen. Besonders der Kampf gegen Zwangsprostitution, Menschenhandel und Gewalt ist für die Bundesregierung ein wichtiges Anliegen. Daher habe ich die unabhängige Expertenkommission zum Schutz von Prostituierten einberufen. Sie wird auf Grundlage des Evaluationsberichts zum Prostituiertenschutzgesetz mit der dort versammelten Expertise Empfehlungen erarbeiten, die es der Politik ermöglichen, fundierte und sachlich gut begründete Entscheidungen zum Schutz der Prostituierten zu treffen."

Wissenschaftliche Expertise bündeln

Die Prostituiertenschutz-Kommission setzt sich aus zwölf Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fach- und Arbeitsrichtungen zusammen, unter anderem aus den Bereichen Menschenhandel, Wissenschaft, Strafverfolgung, Plattformregulierung, soziale Arbeit und Gesundheit. Den Kommissionsvorsitz hat Prof. Dr. Tillmann Bartsch. Die weiteren Mitglieder sind Dr. Angelika Allgayer, Dr. Elke Bartels, Dr. Katrin Baumhauer, Helga Gayer, Prof. Dr. Matthias C. Kettemann, Dr. Stefanie Killinger, Jörg Makel, Mark Mrusek, Prof. Dr. Gregor Thüsing, Maike van Ackern und Stefan Willkomm.

Gesetzliche und nicht-gesetzliche Handlungsoptionen prüfen

Die Kommission wird untersuchen, welche konkreten Handlungsoptionen Bund, Länder und Kommunen haben, um den Schutz von Prostituierten vor Zwang und Ausbeutung zu verbessern. Dabei soll sie sich auch Fragestellungen über die Evaluation des Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) durch das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen hinaus widmen, um den größtmöglichen Schutz von Prostituierten zu erreichen.

Die Kommission wird gesetzliche und nicht-gesetzliche Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung des Prostituiertenschutzes erarbeiten. Die gesetzlichen Maßnahmenvorschläge sollen innerhalb von zwölf, die nicht-gesetzlichen Maßnahmenvorschläge innerhalb von 18 Monaten vorgelegt werden. 

Frauen vor Gewalt schützen

Straftaten gegen Frauen und Mädchen nehmen weiter zu

Karin Prien, Holger Münch und Alexander Dobrindt bei der Veröffentlichung der Lagebilder
Holger Münch, Karin Prien und Alexander Dobrindt bei der Veröffentlichung der Bundeslagebilder "Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten" und "Häusliche Gewalt" (v.l.n.r.) © Amrei Schulz/BMBFSFJ/photothek.de

Am 21. November haben das Bundesfrauenministerium, das Bundesinnenministerium und das Bundeskriminalamt (BKA) die Bundeslagebilder "Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten" und "Häusliche Gewalt" für das Jahr 2024 veröffentlicht. Die Statistik verzeichnet einen neuen Höchststand bei häuslicher Gewalt sowie einen kontinuierlichen Anstieg bei Straftaten gegen Frauen, sowohl im analogen als auch im digitalen Raum. 2024 wurden 308 Mädchen und Frauen getötet. 

Bundesfrauenministerin Karin Prien: "Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Verbrechen, das wir nicht hinnehmen dürfen. Jede Frau hat das Recht auf ein Leben ohne Angst und ohne Gewalt. Als Bundesfrauenministerin setze ich mich dafür ein, dass wir durch gezielte Maßnahmen und stärkere Prävention, bessere Daten und ein starkes Hilfsnetzwerk endlich echten Schutz bieten. Ich kämpfe für eine Gesellschaft, in der Frauen sicher und frei leben können."

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt: "Der Schutz von Frauen hat für uns höchste Priorität. Wir setzen auf klare Konsequenz und konsequente Kontrolle: Frauen sollen sich sicher fühlen und sich überall frei bewegen können. Deshalb führen wir die Fußfessel nach spanischem Vorbild ein - sie begrenzt die Wege der Täter und gibt den Betroffenen mehr Sicherheit. Zudem stufen wir K.O.-Tropfen, die zunehmend als verbreitetes Tatmittel genutzt werden, als Waffe ein. So schaffen wir die Grundlage für spürbar strengere Strafverfolgung."

BKA-Präsident Holger Münch: "Die Zahl der Straftaten an Frauen steigt kontinuierlich. Wir sehen hier allerdings nur das Hellfeld. Gerade bei Häuslicher Gewalt, die oft hinter verschlossenen Türen geschieht, gibt es ein hohes Dunkelfeld. Erste Ergebnisse unserer aktuellen Opferbefragung LeSuBiA zeigen, dass nur ein Bruchteil der tatsächlich erlebten Gewalt zur Anzeige gebracht wird. Darum müssen wir darauf hinwirken, dass mehr Betroffene den Mut finden, Taten anzuzeigen, um den Schutz und die Hilfe für Opfer zu verbessern. Eines ist klar: Wir müssen Gewalt gegen Frauen und Gewalt im häuslichen Umfeld entschieden bekämpfen. Die heute veröffentlichten Lagebilder liefern zusammen mit den in Kürze veröffentlichten Ergebnissen von LeSuBiA eine verlässliche Grundlage, um die Hintergründe von Gewalt besser zu verstehen und wirksame Maßnahmen zum Schutz von Frauen und Mädchen zu entwickeln."

Mehr Straftaten gegen Frauen und Mädchen

Im Jahr 2024 wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 53.451 weibliche Opfer von Sexualdelikten erfasst (+2,1 Prozent, 2023: 52.330). Knapp die Hälfte war zum Tatzeitpunkt minderjährig. Die meisten dieser Frauen und Mädchen wurden Opfer von sexueller Belästigung (36,4 Prozent), Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellem Übergriff (insgesamt 35,7 Prozent) sowie sexuellem Missbrauch (27,5 Prozent).

Tötungsdelikte an Frauen können über die Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) nicht als "Femizide" im Sinne des allgemeinen Verständnisses "Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist" interpretiert werden, da keine bundeseinheitliche Definition des Begriffs "Femizid" existiert und in der PKS keine Tatmotivation erfasst wird. Eine trennscharfe Abbildung und Benennung von Femiziden ist daher auf Basis der vorliegenden kriminalstatistischen Daten nicht digitaler Gewalt möglich. Insgesamt wurden in der PKS 328 Mädchen und Frauen als Opfer vollendeter Tötungsdelikte erfasst (-8,9 Prozent, 2023: 360). 

Da in der PKS 2024 erstmals der Verletzungsgrad der Opfer bundeseinheitlich erfasst wurde, ist nun eine Unterscheidung zwischen den von vollendeten Tötungsdelikten insgesamt betroffenen Opfern und den tatsächlich tödlich verletzten Personen möglich. Betroffene Opfer können beispielsweise Kinder sein, die bei der Tat auch angegriffen, aber nur verletzt wurden. 859 Frauen und Mädchen wurden Opfer von versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten (-8,4 Prozent; 2023: 938).

Lagebild zeigt Anstieg bei digitaler Gewalt

18.224 Frauen und Mädchen waren Opfer digitaler Gewalt, beispielsweise durch Cyberstalking oder Online-Bedrohungen. Mit einem Anstieg um 6,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2023: 17.193) ist die Zahl weiblicher Opfer im Bereich digitale Gewalt damit erneut gestiegen - der stärkste Anstieg in allen Fallgruppen.

Im Bereich der Politisch motivierten Kriminalität wird die Tatmotivation berücksichtigt. Hier zeigt sich mit 558 erfassten Straftaten im Jahr 2024 ein erneut hoher Anstieg bei frauenfeindlichen Straftaten (+73,3 Prozent). Damit setzt sich der Anstieg aus dem Vorjahr fort (2023: +56,3 Prozent). Knapp die Hälfte der Delikte entfällt auf den Straftatbestand Beleidigung. Bei den registrierten 39 Gewaltdelikten handelt es sich in den meisten Fällen um Körperverletzungen. 2024 wurde in diesem Zusammenhang ein versuchtes Tötungsdelikt erfasst.

Höchststand bei Häuslicher Gewalt

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 265.942 Menschen Opfer Häuslicher Gewalt, ein neuer Höchststand. Damit ist knapp ein Viertel aller in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfassten Opfer der Häuslichen Gewalt zuzuordnen. Die Opfer sind mit 70,4 Prozent überwiegend weiblich. Zur Häuslichen Gewalt zählt sowohl die Partnerschaftsgewalt als auch die Innerfamiliäre Gewalt, also Gewalthandlungen zwischen Eltern, Kindern, Geschwistern und anderen Angehörigen.

Es zeigt sich, dass zunehmend auch Männer und Jungen von Innerfamiliärer und Partnerschaftsgewalt betroffen sind. Im Jahr 2024 waren mit 78.814 Betroffenen fast 30 Prozent der Opfer Häuslicher Gewalt männlich. 

Wie schon in den Vorjahren waren die meisten Opfer Häuslicher Gewalt von Partnerschaftsgewalt betroffen (171.069 Personen; 64,3 Prozent). 94.873 Personen (35,7 Prozent) waren Innerfamiliärer Gewalt ausgesetzt. 

Im Bereich der Partnerschaftsgewalt stieg die Zahl der Opfer um 1,9 Prozent auf 171.069. Partnerschaftsgewalt trifft nach wie vor überwiegend Frauen: Rund 80 Prozent der Opfer sind weiblich. Unter den Tatverdächtigen dagegen sind Männer weiterhin deutlich überrepräsentiert (77,7 Prozent). Häufigstes verzeichnetes Delikt war sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Opfern die Körperverletzung. 132 Frauen und 24 Männer wurden im vergangenen Jahr durch Partnerschaftsgewalt getötet. 

Von Innerfamiliärer Gewalt waren 2024 insgesamt 94.873 Personen betroffen. Das entspricht einem Anstieg um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 54,2 Prozent der Opfer sind weiblich, 45,8 Prozent männlich. Am stärksten von Innerfamiliärer Gewalt betroffen sind Kinder zwischen 6 und 14 Jahren. Häufigstes Delikt ist auch bei der Innerfamiliären Gewalt die Körperverletzung. 130 Menschen wurden im vergangenen Jahr im Kontext Innerfamiliärer Gewalt getötet (2023: 155, -16,1 Prozent). 71 von ihnen waren männlich, 59 weiblich.

Auffällig ist sowohl bei der Partnerschaftsgewalt als auch der Innerfamiliären Gewalt ein Anstieg der Straftaten im digitalen Raum. Im Kontext von Partnerschaftsgewalt stieg die Anzahl der Opfer von digitaler Gewalt gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Prozent auf 4876, im Rahmen der Innerfamiliären Gewalt um 20,4 Prozent auf 2027.

Hohes Dunkelfeld bei Häuslicher Gewalt

Die Zahl der polizeilich registrierten Opfer Häuslicher Gewalt ist innerhalb der letzten fünf Jahre um insgesamt 17,8 Prozent gestiegen. Viele Taten im Bereich Partnerschaftsgewalt, sexualisierte und digitale Gewalt werden jedoch nicht angezeigt, etwa aus Angst, Abhängigkeit oder Scham. Erste Ergebnisse der Dunkelfeld-Opferbefragung "Lebenssituation, Sicherheit und Belastung im Alltag (LeSuBiA)" ermöglichen einen Blick auf und in das Dunkelfeld: Die Anzeigequote liegt meist unter zehn Prozent, bei Partnerschaftsgewalt sogar unter fünf Prozent. 

Die Frequenz und der Schweregrad der Gewalterfahrung ist bei Frauen über alle Gewaltformen hinweg höher als bei Männern. Rund ein Viertel der Opfer von Partnerschaftsgewalt wird mehrfach Opfer. Zudem erleben die Betroffenen von Partnerschaftsgewalt oft mehrere Gewaltformen. Auch Erfahrungen mit Gewalt in der Kindheit sind nach den Ergebnissen der Studie weit verbreitet: Jede zweite in der Studie befragte Person berichtet - unabhängig vom Geschlecht - im Leben schonmal körperliche Gewalt durch Eltern und Erziehungsberechtigte erlebt zu haben. 

Die Studie "LeSuBiA", die das BKA in Kooperation mit dem Bundesministerium des Innern und dem Bundesfrauenministerium durchgeführt hat, untersucht Gewalterfahrungen von Menschen in Deutschland. Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Partnerschaftsgewalt, sexualisierte Gewalt und digitale Gewalt.

Bundesweiter Vorlesetag

Karin Prien: "Vorlesen fördert das Lernen - egal in welcher Sprache"

Beim Vorlesetag tauschte sich Karin Prien mit Kindern über ihre Leseerlebnisse aus und betonte, wie wertvoll Mehrsprachigkeit für den Bildungserfolg sein kann © Nils Rohde

Am 20. November las Bundesbildungsministerin Karin Prien anlässlich des Bundesweiten Vorlesetages Viertklässlerinnen und Viertklässlern einer Hamburger Grundschule aus dem Buch "Regenwurm und Anakonda" ("Vandaag houd ik mijn spreekbeurt over de anaconda") von Bibi Dumon Tak vor, erschienen im Gerstenberg-Verlag. Die Ministerin hat auf Deutsch und Niederländisch vorgelesen. 

Im Anschluss tauschte sie sich mit den Kindern über ihre Leseerlebnisse aus und betonte, wie wertvoll Mehrsprachigkeit für den Bildungserfolg sein kann. Vorlesen, ganz gleich in welcher Sprache, fördert das Sprachverständnis und hilft beim Lernen.

Karin Prien: "Der Bundesweite Vorlesetag ist für mich ein ganz besonderes Ereignis, weil er so viel mehr ist als nur ein Tag zum Vorlesen. Er erinnert uns daran, wie wichtig es ist, Kindern von klein auf den Zugang zu Sprache und Literatur zu ermöglichen und ihre Fantasie anzuregen. In einer Welt, in der immer mehr Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen zusammenkommen, ist Vorlesen ein Schlüssel, um Brücken zu bauen und das Verständnis füreinander zu fördern. Es ist wunderbar, dass wir beim Vorlesetag mit dem Motto 'Vorlesen spricht Deine Sprache' gerade die Vielfalt der Sprachen feiern können, die unsere Gesellschaft bereichern."

Bundesweiter Vorlesetag findet seit 2004 statt

Der Bundesweite Vorlesetag ist seit 2004 Deutschlands größtes Vorlesefest und findet jährlich am dritten Freitag im November statt. Die Aktion wurde gemeinsam von DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung ins Leben gerufen, um Kinder und Erwachsene für das Vorlesen zu begeistern und die Bedeutung des Vorlesens für den Lernerfolg von Kindern zu unterstreichen. Mittlerweile beteiligen sich jedes Jahr rund 800.000 Menschen in ganz Deutschland an der Aktion.

 

Demokratiebildung

Karin Prien: Demokratiebildung für eine resiliente Demokratie stärken

Karin Prien bei einem Podiumsgespräch
Karin Prien betonte beim Podiumsgespräch die Bedeutung von Demokratiebildung für eine lebendige Demokratie © Jens Jeske

Auf Einladung der überparteilichen Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung hat Bundesbildungsministerin Karin Prien am 20. November an einem Podiumsgespräch zu Demokratiebildung teilgenommen. Unter dem Titel "Mehr Mut zur Demokratiebildung? Politische Bildung in Zeiten autoritärer Verheißungen" diskutierte Karin Prien mit Prof. Dr. Axel Drecoll, dem Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Prof. Dr. Lale Yildirim, Professorin für Didaktik der Geschichte an der Universität Kiel, und Tilda Skerra, Sprecherin des Landesschülerrats Brandenburg, über das Verständnis, die Aufgaben und Herausforderungen von Demokratiebildung in einem sich ständig verändernden Rahmen. 

Karin Prien: "Demokratiebildung ist der Schlüssel, um junge Menschen zu stärken und unsere demokratischen Werte zu verteidigen. Es ist unsere Pflicht, Demokratie- und Medienkompetenz von Beginn an zu fördern, damit junge Menschen selbstbewusst und kritisch in einer zunehmend digitalen Welt agieren können. Angriffe auf unsere Werte sind allgegenwärtig - vor allem im Internet. Daher müssen wir nicht nur die Fähigkeiten junger Menschen weiterentwickeln, sondern ihnen auch besseren Schutz bieten. Mit Programmen wie 'Demokratie leben!‘ und dem Kinder- und Jugendplan des Bundes unterstützt das Bundesbildungsministerium diesen Prozess. In dieser Legislatur wollen wir gezielt das Thema Demokratiebildung und Extremismusprävention im digitalen Raum ausbauen und als Teil unserer wehrhaften Demokratie etablieren."

Demokratische Werte stärken, Wissen vermitteln

Die Bundesbildungsministerin hob die besondere Bedeutung von Demokratiebildung für eine lebendige, resiliente Demokratie - gerade im Zeitalter von digitalen Medien - hervor. Demokratiebildung ist dem Leitbild einer demokratischen Gesellschaft von mündigen Bürgerinnen und Bürgern mit eigenständiger politischer Urteilskraft verpflichtet. Hierfür ist die Vermittlung und Aneignung von demokratischen Werten, Wissen und demokratischen Fähigkeiten unerlässlich. Dies umfasst auch den Respekt vor Andersdenkenden und Anderslebenden, Kompromissfähigkeit und die Fähigkeit, Widersprüche auszuhalten. Darüber hinaus fördert Demokratiebildung die Teilhabe in der Gesellschaft.

Vertrauen in demokratische Institutionen fördern 

Demokratiebildung muss sich auf gesellschaftliche Veränderungen und sich verändernde Rahmenbedingungen einstellen und entsprechend weiterentwickeln. Dabei ist es wichtig, dass sie die Menschen in ihren Lebenswelten erreicht - analog und digital. Demokratiebildung muss auch jene Menschen ansprechen, die ein geringes Vertrauen in demokratische Institutionen und ihre Akteure haben.

Junge Menschen wirksam und verlässlich schützen

Karin Prien beauftragt Kommission für den 18. Kinder- und Jugendbericht

Eine Gruppe Personen
Karin Prien mit den Mitgliedern der Sachverständigenkommission für den 18. Kinder- und Jugendbericht © Jens Ahner

Bundesjugendministerin Karin Prien hat am 19. November eine unabhängige Sachverständigenkommission mit der Erarbeitung des 18. Kinder- und Jugendberichts beauftragt. Die Kommission soll sich der Frage widmen, mit welchen Maßnahmen die Kinder- und Jugendhilfe so abgesichert werden kann, dass sie auch zukünftig junge Menschen verlässlich schützen kann. 

Karin Prien: "Das Kinderschutzsystem ist überfordert - es droht, dass dieses System seine Aufgabe, die Kinder zu schützen, nicht mehr erfüllen kann. Das zeigen uns sowohl statistische Daten als auch Berichte aus der Praxis. Und wir alle sehen die großen Herausforderungen, vor denen zahlreiche Kommunen derzeit stehen. Mir geht es darum, die Funktionsfähigkeit der Kinder- und Jugendhilfe auf Dauer zu sichern. Sie belastbarer und wirksamer zu machen. Damit sie auch zukünftig junge Menschen wirksam und verlässlich schützen kann."

Unterstützung für junge Menschen und Familien

Die Kommission soll sowohl intervenierende Maßnahmen als auch präventive Hilfen und Leistungen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien in den Blick nehmen. Der Bericht mit Stellungnahme der Bundesregierung soll dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat 2027 vorgelegt werden. 

 Mitglieder der 18. Jugendberichtskommission

  • Prof. Dr. Zoë Clark, Universität Siegen
  • Jörg Freese, Deutscher Landkreistag
  • Prof. Dr. Florian Gerlach, stellvertretender Vorsitzender, Institut für das Recht der Sozialen Arbeit (IReSA gGmbH)
  • Prof. Dr. Jan Kepert, Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl
  • Prof. Dr. med. Michael Kölch, Universität Rostock
  • Sylvia Lemm, stellvertretende Vorsitzende, Jugendamt Dresden
  • Prof. Dr. Michael Macsenaere, Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ)
  • Esther Maffei, Stadtjugendamt München
  • Regina Offer, Deutscher Städtetag
  • Prof. Dr. Regina Rätz, Alice-Salomon-Hochschule Berlin
  • Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Vorsitzender, Stiftung Universität Hildesheim
  • Dr. Koralia Sekler,  AFET - Bundesverband für Erziehungshilfe e.V.

Eine eigene Geschäftsstelle beim Deutschen Jugendinstitut unterstützt die Kommission. 

Bislang erschienene Berichte

Die Kinder- und Jugendberichte

Die Bundesregierung ist verpflichtet, dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat in jeder Legislaturperiode einen "Bericht über die Lage junger Menschen und die Bestrebungen und Leistungen der Jugendhilfe" vorzulegen und dazu Stellung zu nehmen. Mit der Erarbeitung des Berichts beauftragt die Bundesregierung jeweils eine unabhängige Sachverständigenkommission.

E-Learning-Angebot

Chancengerechtigkeit in Unternehmen stärken

Eine Gruppe Personen blickt auf einen Bildschirm
Das Angebot richtet sich an Unternehmen und Insitutionen aller Branchen © "Initiative Klischeefrei"

Am 19. November stellte das Bundesgleichstellungsministerium gemeinsam mit der "Initiative Klischeefrei" das neue E-Learning-Angebot "Klischeefrei-Navigator" beim VOICE Entscheiderforum in Berlin vor. Das kostenfreie Unterstützungsangebot für Unternehmen und Institutionen zeigt praxisnah, wie Personalprozesse, Unternehmenskultur sowie Bereiche wie Beschaffung, Produktion und Marketing klischeefrei und chancengerecht gestaltet werden können.  

Chancengerechte Unternehmenskultur stärken

Der "Klischeefrei-Navigator" richtet sich an Personalverantwortliche, Führungskräfte und Beschäftigte aus allen Unternehmensbereichen. Das Angebot bietet sowohl Einsteigerinnen und Einsteigern als auch erfahrenen Fachkräften hilfreiche Impulse, Reflexionsräume sowie konkrete Werkzeuge für eine faire und offene Arbeitswelt.

Das Angebot umfasst die drei Lernfelder Personal, Unternehmenskultur sowie Beschaffung, Produktion und Absatz mit insgesamt zehn Modulen und wird regelmäßig aktualisiert. Unternehmen profitieren auf mehreren Ebenen: Eine klischeefreie Unternehmenskultur stärkt die Arbeitgebendenattraktivität, erleichtert, die Fachkräfte zu gewinnen und zu binden und fördert Innovationen durch vielfältige Perspektiven.

 

Die "Initiative Klischeefrei"

Die "Initiative Klischeefrei" verfolgt das Ziel, jungen Menschen eine Berufs- und Studienwahl zu ermöglichen, die nach individuellen Stärken und Talenten erfolgt und unabhängig von Klischees und Geschlechterstereotypen ist. Über 700 Partnerorganisationen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft unterstützen die Initiative.

Die Servicestelle der Initiative Klischeefrei besteht aus einer Fachstelle im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. (kompetenzz) sowie einer Stelle für Öffentlichkeitsarbeit, die im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) angesiedelt ist. Die Servicestelle der Initiative Klischeefrei wird gefördert Bundesgleichstellungsministerium.

Der "Klischeefrei-Navigator" ergänzt das bestehende Portfolio der "Initiative Klischeefrei", die bundesweit für eine geschlechterreflektierte Berufs- und Studienorientierung wirkt. Mit diesem neuen Angebot rückt die Initiative nun erstmals gezielt Unternehmen in den Fokus.