"Es passiert in zu vielen Ehen und Partnerschaften: Am Anfang steht Liebe. Am Ende Angst. Frauen und Kinder erleben in Deutschland tagtäglich Gewalt! 2024 registrierte die Polizei 187.128 Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt im häuslichen Umfeld wurden. Das sind 3,5 Prozent mehr als im Jahr davor, 16 Prozent mehr als 2020. Dieser Anstieg ist alarmierend. Und das sind nur die Fälle, die angezeigt wurden! Viele Frauen schweigen. Aus Angst. Und aus Scham.
Gewalt gegen Frauen ist nicht nur ein gesellschaftliches Thema. Sie zu bekämpfen ist auch ein persönliches Anliegen für mich. Jede Frau hat das Recht auf ein Leben ohne Angst und Gewalt. Als Frauenministerin ist es meine Verantwortung, dafür zu sorgen, dass dieses Recht geschützt und geachtet wird.
Mit der Gewaltschutzstrategie nach der Istanbul-Konvention haben wir bereits einen entscheidenden Schritt unternommen, um Frauen vor Gewalt zu schützen. Mit dem Gewalthilfegesetz schaffen wir nun ein starkes, flächendeckendes Netz, das Frauen und ihren Kindern Zugang zu Schutz und Beratung garantiert. Das Hilfetelefon 'Gewalt gegen Frauen' bietet seit 2013 rund um die Uhr anonyme und kostenlose Beratung für Frauen, die von Gewalt betroffen sind.
Ebenso legen wir einen besonderen Fokus auf die Prävention, um Gewalt zu verhindern, bevor sie entsteht. Wir investieren in konkrete Hilfsangebote und Projekte gegen digitale Gewalt, aber auch in Aufklärung, in den Schulen und in der Öffentlichkeit. Auch die Einführung einer Fußfessel ist ein wichtiger Schritt, um Frauen besser zu schützen.
Und: Wir brauchen die Männer! Auch sie erleben Gewalt, im Jahr 2024 waren es 35.356 Männer, das sind fast 21 Prozent mehr als im Jahr 2020. Und wir brauchen sie als Mitstreiter. Denn nur gemeinsam gewinnen wir den Kampf gegen die Gewalt."