MINT-Herbstreport 2025

MINT-Potenziale von Frauen, Zugewanderten und Jugendlichen besser nutzen

Zwei Geschäftsfrauen, die im Büro am Computer zusammenarbeiten
Das MINT-Potenzial von Frauen, Zugewanderten und Jugendlichen bleibt oft ungenutzt - das soll sich zukünftig ändern © Getty/Luis Alvarez

Am 26. November wurde der Herbstreport 2025 zur Lage der Fachkräfte im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT-Herbstreport 2025) beim Nationalen MINT-Forum in Berlin vorgestellt. Der Bericht zeigt deutlich: Deutschland steht weiterhin vor einer Herausforderung im Bereich der MINT-Fachkräfte. Zwar ist die MINT-Lücke im Vergleich zum Frühjahr 2025 gesunken, doch weiterhin fehlen 148.500 Fachkräfte, deren Kompetenzen für Digitalisierung, Energiewende und technologische Innovation unverzichtbar sind. Besonders deutlich wird, dass Deutschland das Potenzial von Frauen, Älteren und Zugewanderten besser nutzen könnte. 

Obwohl der Frauenanteil in MINT-Berufen gestiegen ist, bleibt er deutlich unter den Möglichkeiten. Gleichzeitig bestätigt der Report, dass MINT-Qualifikationen stabile Zukunftschancen, gesellschaftliche Relevanz und hohe Innovationskraft bieten und empfiehlt in chancengerechte und frühe MINT-Bildung zu investieren.

MINT-Kompetenzen durch frühe Förderung stärken

Aus Sicht des Bundesbildungsministeriums steht nicht die kurzfristige Arbeitsmarktentwicklung im Vordergrund, sondern die Frage, wie frühe Förderung, Chancengerechtigkeit und qualitativ hochwertige Lernumgebungen langfristig starke MINT-Kompetenzen ermöglichen. Der Herbstreport verweist auf wirkungsvolle Hebel: hochwertige Ganztagsstrukturen, die Chancenungleichheiten abbauen, gut ausgebildete MINT-Lehrkräfte, kreative Unterrichtskonzepte sowie eine stärkere Sichtbarkeit vielfältiger MINT-Kompetenzen wie Innovationsdenken, Problemlösen und Teamarbeit. Außerschulische Lernorte und gezielte Berufsorientierung - insbesondere für Mädchen - zeigen nachweisbare Effekte und sollten weiter gestärkt werden.

Mit dem bestehenden MINT-Aktionsplan und seiner Weiterentwicklung verfolgen das Bundesbildungsministerium und das Bundesforschungsministerium das gemeinsame Ziel, MINT-Bildung über alle Bildungsstufen hinweg nachhaltig zu stärken.

Der MINT-Herbstreport

Der MINT-Herbstreport analysiert Entwicklungen im MINT-Arbeitsmarkt, in der MINT-Bildung und weitere strukturelle Trends und wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) erstellt. Auftraggeber sind der Nationale MINT-Forum e.V. und seine Mitglieder, darunter die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Arbeitgeberverband Gesamtmetall sowie die Initiative "MINT Zukunft schaffen"