Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesbildungsministerium, Mareike Wulf, wird ab sofort die Funktion der Kinderbeauftragten wahrnehmen. Das verkündete Bundesbildungsministerin Karin Prien am 14. November vor Vertreterinnen und Vertretern von Kinderrechtsorganisationen und Wohlfahrtsverbänden, der Bundesressorts, Länder und Kommunen anlässlich einer Sitzung zum Nationalen Aktionsplan "Neue Chancen für Kinder in Deutschland".
Karin Prien: "Ich freue mich, dass die Interessen der Kinder nun ein Gesicht haben in meinem Ministerium. Mareike Wulf wird den Belangen der Kinder in der Bundesregierung, in Brüssel und bei den Vereinten Nationen eine hörbare Stimme verleihen. Politik für Kinder braucht mehr Aufmerksamkeit - nicht zuletzt in einer Zeit, in der die junge Generation allein schon wegen des demografischen Wandels nicht noch weniger sichtbar werden darf."
Zusammenarbeit stärken, Chancengleichheit ermöglichen
Die neue Kinderbeauftragte soll Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung von Kindern innerhalb der Bundesregierung koordinieren, wie es auch die EU-Ratsempfehlung zur Einführung einer Europäischen Garantie für Kinder vorsieht, der Deutschland 2021 zugestimmt hat. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen sowie mit der Europäischen Union und im Rahmen der UN- Kinderrechtskonvention gestärkt werden. In seinen Empfehlungen von 2022 hatte auch der UN-Kinderrechteausschuss Deutschland nahegelegt, eine Beauftragte mit einer solchen koordinierenden Funktion zu benennen.
Mareike Wulf: "Ich möchte die entscheidenden Kräfte bündeln, um jedem Kind in unserem Land ein behütetes Aufwachsen zu ermöglichen. Dazu gehört ein Aufwachsen frei von Gewalt, denn Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Schutz vor körperlicher, sexueller und seelischer Gewalt. Ebenso wichtig ist ein Aufwachsen mit allen Chancen - durch frühe Sprachförderung, gute Bildung und verlässliche Unterstützung in der Familie. Und schließlich brauchen Kinder ein Aufwachsen in einer gesunden Umgebung: Angesichts des zunehmenden Medienkonsums und komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen ist die Förderung gesunder Lebensumstände und familiärer Lebensstile dringlicher denn je."
Nationaler Aktionsplan "Neue Chancen für Kinder in Deutschland"
Der Nationale Aktionsplan "Neue Chancen für Kinder in Deutschland" wurde im Juli 2023 im Bundeskabinett beschlossen und hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2030. Damit setzt Deutschland die Ratsempfehlung zur Kindergarantie der Europäischen Union um. Ziel ist es, benachteiligten Kindern und Jugendlichen hochwertige Zugänge in den Bereichen Betreuung, Bildung, Gesundheit, Ernährung und Wohnraum zu gewährleisten. Dazu ist eine Koordinatorin oder ein Koordinator zu benennen, die oder der die politischen Ebenen zusammenführt und die Beteiligung aller relevanten Akteure sicherstellt.