Auf Einladung der überparteilichen Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung hat Bundesbildungsministerin Karin Prien am 20. November an einem Podiumsgespräch zu Demokratiebildung teilgenommen. Unter dem Titel "Mehr Mut zur Demokratiebildung? Politische Bildung in Zeiten autoritärer Verheißungen" diskutierte Karin Prien mit Prof. Dr. Axel Drecoll, dem Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Prof. Dr. Lale Yildirim, Professorin für Didaktik der Geschichte an der Universität Kiel, und Tilda Skerra, Sprecherin des Landesschülerrats Brandenburg, über das Verständnis, die Aufgaben und Herausforderungen von Demokratiebildung in einem sich ständig verändernden Rahmen.
Karin Prien: "Demokratiebildung ist der Schlüssel, um junge Menschen zu stärken und unsere demokratischen Werte zu verteidigen. Es ist unsere Pflicht, Demokratie- und Medienkompetenz von Beginn an zu fördern, damit junge Menschen selbstbewusst und kritisch in einer zunehmend digitalen Welt agieren können. Angriffe auf unsere Werte sind allgegenwärtig - vor allem im Internet. Daher müssen wir nicht nur die Fähigkeiten junger Menschen weiterentwickeln, sondern ihnen auch besseren Schutz bieten. Mit Programmen wie 'Demokratie leben!‘ und dem Kinder- und Jugendplan des Bundes unterstützt das Bundesbildungsministerium diesen Prozess. In dieser Legislatur wollen wir gezielt das Thema Demokratiebildung und Extremismusprävention im digitalen Raum ausbauen und als Teil unserer wehrhaften Demokratie etablieren."
Demokratische Werte stärken, Wissen vermitteln
Die Bundesbildungsministerin hob die besondere Bedeutung von Demokratiebildung für eine lebendige, resiliente Demokratie - gerade im Zeitalter von digitalen Medien - hervor. Demokratiebildung ist dem Leitbild einer demokratischen Gesellschaft von mündigen Bürgerinnen und Bürgern mit eigenständiger politischer Urteilskraft verpflichtet. Hierfür ist die Vermittlung und Aneignung von demokratischen Werten, Wissen und demokratischen Fähigkeiten unerlässlich. Dies umfasst auch den Respekt vor Andersdenkenden und Anderslebenden, Kompromissfähigkeit und die Fähigkeit, Widersprüche auszuhalten. Darüber hinaus fördert Demokratiebildung die Teilhabe in der Gesellschaft.
Vertrauen in demokratische Institutionen fördern
Demokratiebildung muss sich auf gesellschaftliche Veränderungen und sich verändernde Rahmenbedingungen einstellen und entsprechend weiterentwickeln. Dabei ist es wichtig, dass sie die Menschen in ihren Lebenswelten erreicht - analog und digital. Demokratiebildung muss auch jene Menschen ansprechen, die ein geringes Vertrauen in demokratische Institutionen und ihre Akteure haben.