Berufsbildungsbericht 2025

Karin Prien: "Berufliche Bildung weiter stärken"

 

Ein Pfleger kümmert sich um einen älteren Mann
Im Jahr 2024 ist die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger in Berufen des Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens erneut gestiegen © BMBFSFJ

Das Bundeskabinett hat am 5. November den von Bundesbildungsministerin Karin Prien eingebrachten Berufsbildungsbericht 2025 zur Kenntnis genommen. Der Bericht zieht eine Ausbildungsmarktbilanz für das Jahr 2024.

Karin Prien: "Der Berufsbildungsbericht zeigt: Wir müssen die berufliche Bildung weiter stärken! Wichtig ist, junge Menschen schon früh an das Thema Berufsorientierung heranzuführen. Wir werden die Übergänge von Schule in die Ausbildung verbessern. Mit dem Startchancen-Programm wollen wir zudem dafür sorgen, dass junge Menschen mit den Kompetenzen ausgestattet werden, die sie für einen erfolgreichen (Aus-)Bildungsweg brauchen. Junge Menschen haben mit einem beruflichen Abschluss langfristig bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Sie können damit ihr eigenes Leben gestalten und tragen bei zur ökonomischen Leistungsfähigkeit unseres Landes - und zum sozialen Zusammenhalt. Auf lange Strecke gedacht wird es sich immer lohnen, die Zeit in eine solide Ausbildung zu investieren, anstatt für den schnellen Euro nach der Schule eine Beschäftigung anzunehmen, die keine oder nur geringe Qualifizierung voraussetzt. Junge Menschen brauchen eine frühe, umfassenden Berufsorientierung. Das haben wir auch im Koalitionsvertrag verankert, beispielsweise im Rahmen der Allianz für Aus- und Weiterbildung."

Ausgewählte Ergebnisse aus dem Berufsbildungsbericht 2025

  • Für die Vertragszahlen im dualen Ausbildungssystem ergab sich im Jahr 2024 ein leichtes Minus im Vergleich zum Vorjahr. Zum 30. September 2024 wurden 486.700 Ausbildungsverträge gezählt und damit 2500 (-0,5 Prozent) weniger als 2023. Daher gilt es, die Attraktivität und Qualität der dualen Ausbildung weiter zu stärken. Hierfür bedarf es des Einsatzes aller Akteure.
  • Bundesweit wurden 2024 556.100 Ausbildungsstellen angeboten. Das Ausbildungsangebot fiel somit 6500 Stellen (-1,2 Prozent) niedriger aus als im Vorjahr. Die Nachfrage nach Ausbildung lag 2024 bei 517.900. Das sind 2300 (+0,4 Prozent) mehr als 2023. Für die erweiterte Ausbildungsnachfrage, die junge Menschen einschließt, die bereits eine Alternative gefunden haben, ihren Wunsch nach einer Ausbildungsstelle aber aufrechterhalten, ergab sich ein Anstieg um 0,8 Prozent auf 557.100 (+4200 zu 2023). Der leichte Anstieg der Nachfrage lässt darauf schließen, dass die Chancen einer Ausbildung zunehmend erkannt werden.
  • Im Jahr 2024 ist die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger in Berufen des Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens erneut gestiegen. Es ergab sich für das Jahr 2024 ein Anstieg um 2,1 Prozent auf 192.700. 

Angebot sinkt, Nachfrage steigt leicht

Zum Stichtag am 30. September waren noch 31.200 Bewerberinnen und Bewerber unversorgt. Verglichen mit dem Vorjahr ist die Zahl der Unversorgten um 4800 (+18,1 Prozent) gestiegen. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber mit Alternative und weiterem Vermittlungswunsch in Ausbildung lag mit 39.200 ebenfalls über dem Vorjahresniveau (+1900 beziehungsweise+5,1 Prozent). Insgesamt waren somit 70.400 Bewerberinnen und Bewerber noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Das sind knapp 7000 mehr als im Vorjahr (2023: 63.700). 

Anders als in den Vorjahren ist die Zahl der unbesetzten Berufsausbildungsstellen 2024 nicht weiter gestiegen. Sie sank um 4000 (-5,5 Prozent) auf 69.400. Somit wies die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zum Stichtag am 30. September (anders als in den beiden Vorjahren) etwas mehr noch suchende Bewerberinnen und Bewerber als unbesetzte Stellen aus.