Zahlen zum Ausbildungsmarkt 2025

Karin Prien: Ausbildung jetzt sichert Fachkräfte für den Aufschwung

Junge Frau hält ein Werkzeug in der Hand und lächelt
Im Ausbildungsjahr 2025 wurden 475.950 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen © chabybucko

Am 10. Dezember hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) die aktuellen Daten zum Ausbildungsmarkt 2025 veröffentlicht. Sie zeigen: Die angespannte wirtschaftliche Lage wirkt sich auch auf den Ausbildungsmarkt aus.

Im Ausbildungsjahr 2025 wurden 475.950 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen - ein Rückgang von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders betroffen sind Industrie und Handel, wo ein Minus von 4,6 Prozent verzeichnet wurde.

Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig: wirtschaftliche Unsicherheiten erschweren die Planungen vieler Betriebe, einige Unternehmen entscheiden sich in bestimmten Bereichen dagegen auszubilden oder finden keine passenden Bewerberinnen und Bewerber.

Bundesbildungsministerin Karin Prien: "Mit der Allianz für Aus- und Weiterbildung setzen wir uns gemeinsam mit allen relevanten Akteuren für eine starke, frühe Berufsorientierung ein und dafür, dass möglichst viele Menschen einen qualifizierten Berufsabschluss erreichen. So gehen wir die großen Herausforderungen aktiv an - mit einem klaren Blick auf alle Gruppen, die für eine starke berufliche Bildung wichtig sind: junge Menschen, die in eine Ausbildung starten wollen, Personen, die ihre Ausbildung abgebrochen haben, Weiterbildungs- und Fortbildungsinteressierte, berufserfahrene Menschen ohne Abschluss sowie alle, die eine zweite Chance ergreifen möchten. Hier sind alle gefragt: die Sozialpartner, Kammern und die Wirtschaftsverbände im Schulterschluss mit dem Staat."

Nachfrage und Angebot nehmen ab

Die BIBB-Erhebung zeigt weitere Entwicklungen:

  • Die traditionelle Nachfrage ging leicht um 0,3 Prozent auf 515.800 zurück.
  • Die erweiterte Nachfrage stieg um 0,7 Prozent auf 560.300.
  • Das Ausbildungsangebot sank deutlich um 4,6 Prozent auf 530.300 Stellen.


Auch das Verhältnis von Bewerberinnen und Bewerbern zu offenen Stellen verändert sich:

  • Die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber stieg um 8700 auf 39.900 - ein Plus von 28 Prozent.
  • Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen um 15.000 auf 54.400 - ein Rückgang von 21,6 Prozent.


Im Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie arbeitet das Bundesbildungsministerium gemeinsam mit dem Bundesarbeitsministerium und 17 Partnern daran, die Weiterbildung in Deutschland zu stärken. Denn in Zeiten von Fachkräftemangel und Künstlicher Intelligenz müssen auch Fachkräfte auf Veränderungen reagieren können und gezielt darauf vorbereitet werden.

BIBB-Erhebung der Zahlen zum Ausbildungsmarkt

Die jährliche Erhebung des Bundesinstitut für Bildung erfasst alle neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Zeitraum vom 1. Oktober des Vorjahres bis zum 30. September des Erhebungsjahres.

Die traditionelle Nachfrage lässt Bewerberinnen und Bewerber unberücksichtigt, die trotz alternativer Optionen aktiv weitersuchen. Die traditionelle Nachfrage errechnet sich als Summe der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge (Quelle: BIBB-Erhebung zum 30.September) plus allen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber, die zum Stichtag 30. September noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind. Traditionell wurde die Nachfrage als Summe der Zahl der bis zum 30. September neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge und der Zahl der gemeldeten unversorgten Bewerberinnen und Bewerber berechnet.

Die erweiterte Nachfrage schließt auch jene ein, die eine alternative Verbleibsmöglichkeit haben, aber weiterhin einen Ausbildungsplatz anstreben. Im Zuge der Berechnung der Nachfrage nach der erweiterten Definition werden alle Bewerberinnen und Bewerber einbezogen, für die zum Stichtag 30. September noch ein Vermittlungsauftrag in Ausbildung läuft. Das sind neben den (gänzlich) unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern (ohne Alternative), auch die sogenannten "Bewerberinnen und Bewerber mit Alternative zum 30. September" und weiterem Vermittlungswunsch in Ausbildung.