Gedenken an die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas Michael Brand: "Ohne wache Erinnerung keine gesicherte Zukunft"

Zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma am 2. August erklärte der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland, Michael Brand, Mitglied des Bundestags:

"Der 2. August ist als Gedenktag ein wichtiger Markstein für unser Land und für Europa. Mit dem Gedenken an den Völkermord der Nazis an unseren europäischen Sinti und Roma halten wir die Erinnerung wach, ohne die es keine Sicherheit für eine Zukunft ohneRückfall in dunkelste Kapitel der deutschen und europäischen Geschichte gibt.

Am Gedenktag erinnern wir an die 4300 unschuldigen Sinti und Roma, die in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau barbarisch ermordet wurden. Dieser Akt der Nazi-Schergen von der SS steht für die insgesamt unfassbaren 500.000 Menschen, die allein deshalb systematisch ermordet wurden, weil Sinti und Roma waren. Ohne Erinnerung an diese Verbrechen der Nazis ist das Fundament unserer offenen und demokratischen Gesellschaft in Gefahr. In wacher Erinnerung daran stehen wir zusammen mit den Überlebenden und ihren Nachfahren gegen jede Form von Diskriminierung wie Antiziganismus. Die Erinnerung an diese schreckliche Vergangenheit bedeutet für heute und die Zukunft, täglich dafür zu arbeiten, dass wir Lehren aus diesem dunklen Kapitel ziehen und für ein Miteinander aller in Freiheit
und Vielfalt arbeiten.

Gemeinsam mit Sinti und Roma und ihren Vertretungen arbeiten wir ganz konkret für deren berechtigte politische und gesellschaftliche Teilhabe. Antiziganismus treten wir dabei ebenso entschieden entgegen wie auch Antisemitismus und allen anderen Formen von Rassismus und Diskriminierung."